DELIVERY
Von Marcus Maida
Scanner auf Earache dachten wir, das kann ja was werden. Aber so schlimm ist das gar nicht. Leider. Nicht dass wir uns falsch verstehen: ‚Delivery‘ ist eine gute Platte, die den eigenen Stil logisch fein weiter ausdifferenziert & sich sogar zur eingängigsten Scanner bislang überhaupt entwickelt: Tracks wie ‚Fingerbug‘ sind fließender urbaner Suburb-Elektro-Funk, Musik für die Fahrt durch ewige Vororte wie z.B. Düsseldorf. Allerdings erwarte ich von Leuten wie Robin Rimbaud, die mit Daten-Hi-Jacking agieren & in Hyperrealitätsräumen herumschnüffeln diesbezüglich die absolute Forefront. Die wird hier aber nicht geleistet, & wenn ich mir selber überlegen kann, wie mensch das besser machen kann, verliert das etwas. Mitgeschnittene & in Tracks implantierte Gespräche gibt es hier nur wenige, vielleicht hat Robin zuviel Ärger damit bekommen. Also dreht er x am Rad oder am Radio oder verliert seinen prinzipiell tollen approach in einem belanglosem fast schon TripHoppigen Track. Einiges ist supertoll, einiges verliert durch, na, eben Scanner-Pop. Aber wie ich letztlich schon schrieb: das Konzept ist oft interessanter als die Umsetzung. Wir werden Rimbaud, der übrigens auf der digitaltotalitären Cebit in Hannover every day eine Performance mit japanischen Computern durchzieht, via ‚Seven‘ x selber einscannen. Demnächst.
(Seven)