„GEMINI“

Und was macht Sven van Hees? Er lässt es grooven und schmooven. Der holländische „Svengali“-Man und DJ in Antwerpen und Amsterdam, Meister der zuckersüssen Lounge-Grooves, legt mit „Gemini“ seine zweite Platte auf den Tisch. Ja aber Hallo. Man glaubt gar nicht, wieviele Menschen sich unter der auralen Sonnenbank von diesem Mann bräunen. Hier haben wir das Modell „hedonistische Musik“ pur: stilvoll, soulish, moody. Überall werden spanische Gitarren reingelegt (ob echte oder nicht, interessiert keinen Menschen), der Aksutikbass brummt kühl, Wellen schlagen an den Strand, und dann kommt auch schon die Trompete hereinspaziert und räkelt sich lasziv im Sand. Manchmal kommt’s einem so vor, er würde DJ Cam diverse Bits von dessen Beats klauen. Schön das, aber bis zu Cam sind es noch einige Meilen Inselwanderung, Mr. van Hees. Also erstmal den Zuckerrand vom Cocktail lecken. Easy Listening ist nur ein Wort. Lounge-Musik ohne jeglichen Tanzfaktor, die Grooves leicht angebrazilt, bewegtes Zuhören, pazifische Programmusik. Zu jedem Track gibt’s einen kleinen Text, zb: „The black beetle, dissed-jockey right? At least I could make her body shine, day and night. Died hair, plastic care…should have sticked with blondes..?“ Das sind Fragen. Wer die beantworten kann, ist hier richtig aufgehoben. Hart ist hier nur die Kokosnuss, die vom Baum der Erkenntnis auf deinen Schädel fällt und Dich aufweckt. Für alle Latin-Lover und Latin-Lover-Lover. (Life Enhancing Audio / PP)

(Style & The Family Tunes)