Andreas Dorau


70 MINUTEN UNGEKLÄRTER HERKUNFT

Von Marcus Maida

Welcome back, alte Spaßbacke. Was den einen höchste Lust bereitet, ist für die anderen oftmals abgrundtiefstes Greuel. So ist das nun mal. Diesen HIT – vor dem wir mittlerweile kapituliert & ihn überall ’neigelasse haben – hat sich Andreas wie selbstverständlich von Sankt Michael Tinte bearbeiten lassen, & diese Dorau/Ink-Fusion ergibt dann den besten Techno-Schlager, den ich bislang gehört habe. Schnell noch x mit Techno Karussel fahren, bevor die Jugend, die schönste Zeit des Lebens, vorbei ist. Irgendwie hat es Dorau immer wieder geschafft, mit seiner Musik völlig undoof auf dem Markt aufzutauchen, wie einer, der sich auf einer Party für ne Viertelstunde auf dem Pott einschliesst, unerklärliche Dinge mit sich selber treibt, aufschliesst & sofort einen superdoofen tollen Witz erzählt. Ist Dorau gereift wie ein lange nicht berührter Supermarktcamebert? Einige mokieren sich über die ’neue‘ Rauhheit seiner Stimme, ja und? Er hat halt Roland Barthes gelesen/verstanden & zuviel geraucht/getrunken (zumindest eines davon) & dann diese neuen LIEDER gemacht, logisch mit superduper Texten: Andy Supertrouper, der beste Disco-Songschreiber z.Z.T.. BlaBlaBla. „Spass oder Verantwortung ist ein bedeutungsloses Feuilleton-Thema. Die entscheidende Frage ist: ‚Was für ein Spaß? Und wozu Verantwortung?‘ Hier ist wieder Spinoza zuständig. Von ihm wissen wir, dass der Appell zur ‚Verantwortung‘ ein Herrschaftstrick und der Spaß ein politischer ist: durch nichts unterscheiden sich die Menschen so sehr wie durch das, was sie lustig finden.“ (We are not amused, Zweite Hilfe, München 1997). This is no time for funny distinctions, cause this is the RIGHT time to break. Den systematischen Glücks- & Genusszwang ignorieren, deinen Kontostand auch & dann heisst es mit Dorau: Lass uns brennen! (Au weia – ob das geht? Muss ja.). & x wieder Sparks hören. SpaßBombe.

(Seven)

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