Fever / Nintendo Teenage Robots


Fever
TOO BAD BUT TRUE

Nintendo Teenage Robots
WE PUNK EINHEIT!

Von Marcus Maida

Everybody’s got the Fever: Din-ST & Paul PM – die Pseudonyme ziehen mir die Hose runter! – trafen sich im Suicide-Club in Berlin, der seine besten Jahre ja nun auch etwas länger hinter sich hat. Nicht so diese Klänge, sie fangen gerade erst an. Heuer gibt’s oft nur nette Geschmacksverstörung, den beiden ist das egal, sie dekonstruieren lieber HipHop, verknoten die Alpha & Doppelhelix des Fetisches „Groove“, lassen es schleifen, drücken dann dunkle Aschenbecherscheiben, ballern mit dem Katapult in den Spiegel der Wiedererkennungsziffer, setzen die Splitter neu zusammen & croonen über das Megaphon drüber wie ein in Wildheit gealterter Kapitän Fleischherz. Ist das way forward, fragen Digital Hardcore, & antworten selbst: keine Ahnung, aber wir wissen, was wir müssen. Grande.
DHR-Captain Alec selbst toppt wie immer alle Genres, indem er sich einen Kehricht um hippe oder wie auch immer falsch geerdete Tech-style Erwartungen schert. Seine 26 Stücke auf 76 Minuten Spieldauer tragen wie immer tolle Titel wie „CD Jockey take over“, „Condom Personality“, „Funk was yesterday“ oder „No Humanity Allowed“. Programmiert sind sie samt und sonders mit dem Nintendo Gameboy und können alles. Während Alec sich zur Zeit die Zeit mit Björk oder Merzbow vertreibt, gibt er sich und anderen DHR-Artists in der „Limited Edition“ (1500 only) die Gelegenheit für solche absonderlich-normalen Spielchen. Hier reicht es, nur die Titel zu zitieren: „Beatles Never Counted“ – „The Machines Survive“.

PS: Wer noch nicht weiss, dass der Casio VL-1 (ja, der kleene weisse) im Münchener Technikmuseum steht, weiss es jetzt. Gameboy und Playstation werden da auch bald stehen. Akustikgitarren von heute.

(Testcard)

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