DJ Food 1


ABER NETT SIND SIE DOCH, UND GUT IST DIE MUSIK

Von Marcus Maida

Peter Carpenter ist nicht übelgelaunt, aber schon den ganzen Tag etwas hyperventiliert-nöhlig, als er mir mit seinem Partner Strictly Kev gegenübersitzt. Die beiden haben sich mit der neuen grundguten DJ Food-Platte „Kaleidoscope“ (Ei, wenn das die Kelis wüsste!) als die letzten Chef-Mohikaner der 1990 von Jon Moore und Matt Black gegründeten „Jazz-Brakes“-Posse geoutet, und zwar als die Organisateure, Arrangeure und Repräsentanten des offenen Kollektives „DJ Food“, dessen letztes Autorenalbum „A Recipe For Desaster“ nun auch schon seit fast sechs Jahren in den Regalen steht.
„Wir brauchen eben lange und waren auch lange als DJs unterwegs, um unser Konzept live zu repräsentieren. Und sonst gilt: wenn Du konkrete Antworten willst, stell konkrete Fragen.“ Na dann pass mal auf. Wenig später schon erzählt mir PC begeistert und ausführlich von Kreativität, Konzepten und Kollaborationen. Na, so detailliert wollte ich die programmierten jazzgeschwängerten Rare Groove-Beats’n Breaks des Duos nun auch nicht erklärt wissen. Sorry, I haven’t got the time, um Lee Marvin zu zitieren, bevor er zum Schuss kommt. „Was wir machen ist Folgendes“, setzt daher Parttime-Ninja-Tunes-Grafiker Kev zum final-verkürzten Erklärungsknall an, „unsere Vorlieben und unser Wissen sortieren und bündeln.“
Musikalische Horizonterweiterung aller Bewohner von Headzland ist das Ziel, dafür wird das Samplearchiv ständig aufgestockt und die Festplatte ächzt wie die Planken der Arche Noah. Ex-Tortoise Bundy K. Brown genauso wie der legendäre 60’s Jazzpoet Ken Nordine gingen mit auf die Reise, heraus kam ein bewegender Trip in Frickelbeat-ambientös-psychedelische Gefilde.
Well done, mates, aber das nächste Mal vorm Interview bitte ausschlafen.

(Intro)

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