Nick Laird-Clowes / Trashmonk

LUFT HOLEN GEHEN

Von Marcus Maida

Mit 13 rannte er von zuhause weg, um auf dem Isle-Of-Wright-Festival Jimi Hendrix, The Doors und The Who zu sehen. Er verlor seine Unschuld im Haus von John Lennon an ein 27-jähriges australisches Model. Da war er 14. Ein wenig später sang er die backing vocals auf dem allerletzten T.Rex-Album und beobachtete, wie sich Marc Bolan mit David Bowie in New York zum Koksen verabredete. Er teilte seine Joints mit The Who, Led Zeppelin, The Faces und Pink Floyd. In New York wohnte er im Haus von Paul Simon, der ihm mit unerbittlicher Strenge Songschreibunterricht gab. Später, als er mit seiner Band „The Dream Academy“ Ende der 80er selber grossen Erfolg und die beiden Hit-Singles „Life In A Northern Town“ und „The Love Parade“ hatte, traf er Brian Wilson zum gemeinsamen Komponieren. Der Beach Boys-Mastermind hatte nur einen Kommentar für ihn übrig: „Der Bursche ist ein verdammtes Genie!“

Wieder in Europa nahm er mit seinem alten Kumpel Dave Gilmore die „Pink Floyd“-Platte „The Division Bell“ auf. Heute ist Nick Laird-Clowes 42 und hat alle Drogen und Exzessen hinter sich. Er wurde in Pakistan wegen Drogenbesitz eingebunkert und erlebte dort Horrorstories ála „Midnight Express“.
Im Himalaya-Gebiet schliesslich fand er Ruhe und lernte von tibetanischen Mönchen mehr, als durch allen Popstarruhm in den Jahren zuvor zusammen. Die Mönche nennen die durchgeknallten Westler, die spirituelle Hilfe von ihnen wollen, ‚Trashmonks‘ – und das ist auch Laird-Clowes Alter Ego, unter dem er just die Platte „Mona Lisa Overdrive“ (Creation / Sony) veröffentlicht hat – wunderschöne Songs, wie es sie heute viel zu selten gibt.
„Was hast Du gelernt in all den Jahren, Nick?“
„Ich weiss, dass es Glück gibt und dass man es erfahren kann. Du musst einfach mal innehalten.“ Bitte tief ein- und ausatmen.

(Cosmopolitan)

Schreibe einen Kommentar